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Bergtouren planen in den Alpen: Worauf du achten solltest

  • Autorenbild: Nico
    Nico
  • 30. Jan.
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. Feb.

Eine Bergtour in den Alpen ist ein unvergleichliches Erlebnis: spektakuläre Ausblicke, unberührte Natur und das Gefühl, die eigenen Grenzen zu überwinden. Doch bevor es losgeht, ist eine sorgfältige Planung unerlässlich. Eine durchdachte Vorbereitung minimiert Risiken, erhöht die Sicherheit und sorgt für eine entspannte Tour. Hier erfährst du, worauf du achten solltest, um dein nächstes Bergabenteuer optimal zu planen.


1. Ziel und Schwierigkeit der Tour festlegen

Der erste Schritt beim planen deiner Bergtouren ist die Wahl des passenden Ziels. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:

  • Persönliche Kondition und Erfahrung: Überlege dir, ob du eine Wanderung, eine anspruchsvolle Hochtour oder eine Klettertour unternehmen möchtest. Sei ehrlich zu dir selbst – eine zu schwere Tour kann schnell gefährlich werden.

  • Höhenmeter und Streckenlänge: Beachte die zu bewältigenden Höhenmeter sowie die Gesamtdistanz. Eine Tour mit 1.500 Höhenmetern erfordert deutlich mehr Kondition als eine mit nur 500 Höhenmetern.

  • Technische Schwierigkeit: Informiere dich über den Schwierigkeitsgrad der Route. Nutze Tourenführer, Wanderkarten oder Online-Portale wie alpenvereinaktiv.com, um detaillierte Informationen zu erhalten.

  • Jahreszeitliche Bedingungen: Manche Routen sind im Sommer leicht begehbar, können aber im Frühjahr oder Herbst aufgrund von Schnee oder Vereisung schwierig werden.


2. Wetterbericht prüfen

Das Wetter kann in den Alpen schnell umschlagen, daher ist es wichtig, die Vorhersage genau zu überprüfen:

  • Verlässliche Quellen nutzen: Seiten wie der Deutsche Wetterdienst (DWD), MeteoSchweiz bieten präzise Prognosen für Bergregionen.

  • Gewittergefahr beachten: Besonders im Sommer sind plötzliche Gewitter ein großes Risiko. Plane deine Tour so, dass du am Nachmittag nicht mehr auf ausgesetzten Graten oder Gipfeln unterwegs bist.

  • Temperatur und Schneefallgrenze: In höheren Lagen kann es auch im Sommer empfindlich kalt werden. Prüfe, ob noch Schneefelder auf der Route liegen.

  • Windstärke: Starker Wind kann das Wandern auf Graten oder Kletterpassagen erschweren und gefährlich machen.


3. Routenwahl und Alternativen bei deinen Bergtouren planen

Eine sorgfältige Routenplanung hilft, Überraschungen zu vermeiden:

  • Karten und GPS nutzen: Traditionelle Karten wie die Alpenvereinskarten oder digitale Lösungen wie Komoot oder Outdooractive helfen bei der Orientierung.

  • Notabstiege und Alternativrouten kennen: Falls das Wetter umschlägt oder die Kräfte nachlassen, solltest du wissen, wo du deine Tour abkürzen kannst.

  • Hütten und Biwakmöglichkeiten einplanen: Falls die Tour länger dauert als gedacht oder du eine Übernachtung einplanst, solltest du dich über geöffnete Hütten oder Biwakplätze informieren.


4. Zeit und Pausen in der Tourenplanung berücksichtigen

Die richtige Zeitplanung trägt maßgeblich zum Erfolg der Tour bei:

  • Realistische Gehzeiten berechnen: Durchschnittlich bewältigt man ca. 300 bis 400 Höhenmeter pro Stunde im Aufstieg und etwa 500 bis 700 Höhenmeter im Abstieg.

  • Früher Start: Besonders auf langen oder technisch anspruchsvollen Touren solltest du früh morgens starten, um genug Zeit für den Abstieg zu haben.

  • Pausen einplanen: Regelmäßige Pausen helfen, die Kraftreserven zu schonen und die Natur zu genießen.


5. Ausrüstung überprüfen

Die richtige Ausrüstung kann über Erfolg und Sicherheit der Tour entscheiden. Hier eine grundlegende Checkliste:

Grundausrüstung für jede Bergtour:

  • Feste Bergschuhe mit gutem Profil

  • Rucksack (25-35 Liter für Tagestouren, größer für Mehrtagestouren)

  • Wanderkarte oder GPS-Gerät

  • Erste-Hilfe-Set

  • Stirnlampe mit Ersatzbatterien

  • Ausreichend Wasser (mind. 1,5-2 Liter)

  • Snacks und Energieriegel

  • Regenschutz (Hardshelljacke, Regenhose, Regenhülle für den Rucksack)

  • Sonnenschutz (Sonnencreme, Sonnenbrille, Kopfbedeckung)

Zusätzliche Ausrüstung für alpine oder Hochtouren:

  • Klettergurt, Seil und Karabiner, Ausrüstung für Spaltenrettung etc.

  • Steigeisen und Eispickel

  • Helm

  • Handschuhe und warme Kleidung

Winterausrüstung (bei Schneetouren oder Lawinengefahr):

  • Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS)

  • Schaufel und Sonde

  • Gamaschen

  • Schneeschuhe oder Tourenski


6. Gruppengröße und Erfahrung der Teilnehmer

Besonders in einer Gruppe ist es wichtig, die Tour an das schwächste Mitglied anzupassen:

  • Kondition und Erfahrung berücksichtigen: Eine Gruppe ist nur so stark wie ihr schwächstes Mitglied.

  • Klare Treffpunkte und Kommunikationswege festlegen: Falls sich die Gruppe trennt, sollte ein Treffpunkt bestimmt werden.

  • Rücksicht nehmen: Niemand sollte sich überfordert fühlen – Sicherheit geht vor.


7. Notfallvorsorge und Sicherheitsmaßnahmen

Auch bei bester Planung kann es zu unvorhergesehenen Situationen kommen. Deshalb ist es wichtig, Notfallmaßnahmen vorzubereiten:

  • Tourenplan bei Freunden oder Familie hinterlassen: Gib jemandem Bescheid, welche Route du gehst und wann du voraussichtlich zurückkehrst.

  • Notfallnummern speichern: In den Alpen erreichst du die Bergrettung unter 112 (EU-weit).

  • Handyempfang prüfen: In abgelegenen Regionen gibt es oft keinen Empfang – Satellitenkommunikationsgeräte können hilfreich sein.

  • Erste-Hilfe-Kenntnisse auffrischen: Ein einfacher Erste-Hilfe-Kurs kann im Ernstfall Leben retten.


8. Nachhaltigkeit und Naturschutz

Die Alpen sind ein einzigartiges Naturparadies, das geschützt werden muss. Achte daher auf folgende Punkte:

  • Auf markierten Wegen bleiben: Dies schützt die Vegetation und verhindert Erosion.

  • Keinen Müll hinterlassen: Alles, was du mitbringst, nimmst du auch wieder mit.

  • Rücksicht auf Wildtiere nehmen: Störe keine Tiere und meide lautes Verhalten.

  • Hütten und Biwakplätze respektieren: Informiere dich über Regeln zur Übernachtung und verlasse die Plätze so, wie du sie vorgefunden hast.


Fazit: Gut geplant ist halb gewonnen

Eine durchdachte Bergtourenplanung ist der Schlüssel zu einem sicheren und erfolgreichen Bergerlebnis. Wer sich im Vorfeld über Route, Wetter, Ausrüstung und Notfallmaßnahmen informiert, kann die Tour entspannt genießen. Plane also sorgfältig, sei flexibel bei unvorhergesehenen Ereignissen und achte auf die Natur – dann steht deinem nächsten Abenteuer in den Alpen nichts mehr im Wege!

Welche Tour planst du als Nächstes? Teile deine Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren!


Wanderer in den Bergen
Wanderer in den Bergen

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